Zweifellos ist Bali die berühmteste Insel des Indonesischen Archipels, und die einzige, auf der sich der internationale Tourismus im großen Stil etabliert hat. Die besondere Faszination, die von der "Insel der Götter" ausgeht, zieht bereits seit vielen Jahrzehnten Besucher in ihren Bann - nicht selten wird dabei der Vergleich mit dem "Paradies auf Erden" herangezogen.
Das Eiland lockt nicht nur mit schönen Stränden, sondern auch mit üppiger Vegetation, kunstvoll angelegten Reisterrassen und dem, über allem thronenden, majestätischen Vulkan Gunung Agung 49. Was Bali aber tatsächlich so einzigartig macht, ist die unvergleichliche Kultur der einzigen hinduistischen Insel inmitten des vorwiegend islamischen Indonesiens. Die Bedeutung der Religion ist überall auf Bali sichtbar und spürbar.
Unzählige Tempelanlagen, kleine Altäre mit bunten, duftenden Opfergaben, sowie prächtige, farbenfrohe Feste und Zeremonien prägen das Bild der Insel. Dass das Leben der Balinesen auch heute noch bis ins Kleinste vom Hinduismus bestimmt wird, zeigt sich aber vor allem an den Menschen selbst – an ihrer Art, ihrer Lebensweise und ihrem Handeln.
Natürlich haben Kolonialismus und Tourismus ihre Spuren hinterlassen. In Sachen Umwelt beispielsweise wurden bereits einige negative Folgen der "Invasion" aus dem Westen sichtbar. Auch in kultureller Hinsicht gab es einige unglückliche Entwicklungen, viele Beobachter fürchteten bereits einen "Ausverkauf der Kultur". Dass die Auswirkungen dann nicht so katastrophal ausfielen wie befürchtet, liegt vor allem an den Balinesen selbst.
Schon lange bevor das Phänomen des Massentourismus einsetzte, war balinesisches Leben den verschiedensten Einflüssen von außen ausgesetzt. Dennoch konnten sich die Menschen ihre eigene, besondere Identität bewahren. Dies geschah nicht etwa durch Abwehr oder Abschottung, vielmehr haben die Balinesen immer wieder verschiedene, bislang unbekannte, Aspekte in das eigene Weltbild integriert. Durch diese Offenheit, die sich beispielsweise in der Religion selbst und in der Architektur ausdrückt, konnte die einzigartige balinesische Lebensart erhalten werden.
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In den Urlaubszentren Balis findet man alles, was sich der auf Komfort, Service und Unterhaltung bedachte, moderne Besucher wünscht. Für einen reinen Bade- und Unterhaltungsurlaub ist Bali aber eigentlich viel zu schade. Auch wenn Bali gerade mal eine Fläche von etwa 5.500 Quadratkilometern umfasst, sind immer noch weite Teile der Insel kaum vom Tourismus beeinflusst.
Wenn man Bali wirklich erleben möchte, sollte man sich unbedingt auch einmal aus den Touristenenklaven herauswagen, denn auch heute noch findet man beschauliche Dörfer und unberührte Natur – Bali eben. Wer sich hier öffnet und den Menschen freundlich und respektvoll begegnet, wird dem besonderen Charme der indonesischen Insel bestimmt erliegen.
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