Pura Goa Lawah, Bali

Pura Goa Lawah zwischen Padangbi und Kusamba

An der Küstenstraße zwischen Padangbai 43 und Kusamba befindet sich ein weiteres hinduistisches Heiligtum. Goa Lawah bedeutet übersetzt Fledermaushöhle und tatsächlich hängen unzählige kleine Flughunde, so genannte heilige Kalongs, von den Decken der dunklen Gänge. Das Betreten des eigentlichen Höhlensystems ist tabu. Der seltsam süßliche Geruch und der ohrenbetäubende Lärm der Kalongs wirken aber ohnehin wenig einladend.

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Besucht werden kann aber Pura Goa Lawah, einer der sechs Sad Kahyangan, der heiligsten Tempel Balis. Die Geschichte des hinduistischen Heiligtums geht auf das Jahr 1066 zurück, als Empu Kuturan den Tempel gründete. Auch der berühmte Danghyang Nirartha wird mit Goa Lawah in Verbindung gebracht. Es wird sogar vermutet, dass es schon vor der hinduistischen Zeit eine Kultstätte in der Fledermaushöhle gab.

Pura Goa Lawah ist Sitz des Schlangengottes Sanghyang Naga Basuki und weiterer Gottheiten der Unterwelt, denen in regelmäßigen Abständen besänftigende Opfer dargebracht werden. Es wird auch erzählt, dass im Inneren der Höhle zudem reale Schlangen leben sollen. So ganz genau weiß das aber niemand, da das Betreten verboten ist.

Fledermaushöhle Goa Lawah

Opfergaben zu Ehren des Schlangengottes Sanghyang Naga Basuki

Im Inneren der Anlage von Goa Lawah

In enger Beziehung steht der Fledermaustempel mit dem Muttertempel Pura Besakih 50, dem Heiligtum des Gunung Agung 49, des höchsten Berges Balis. Pura Goa Lawah, der Tempel der Unterwelt, gilt als Gegenpol zum Pura Besakih 50. In der balinesischen Kosmologie ist eine solche Verbindung bedeutend für die Aufrechterhaltung der Harmonie.

Heiliger Kalong

Auch räumlich geht man von einem Zusammenhang der beiden Heiligtümer aus. Die Balinesen glauben, dass Goa Lawah nur der Anfang eines riesigen Höhlensystems ist, das bis zum Besakih Tempel reicht. Man erzählt sich, dass ein Prinz im 17. Jahrhundert seinen Anspruch auf die Thronfolge dadurch beweisen sollte, dass er eine gewisse Zeit in der Höhle der Schlangen überlebt. Nach einigen Tagen trat er unbeschadet aus einer Höhle in der Nähe des Besakih Tempels und hatte somit seine Legitimation bewiesen.

Am Eingang wird von Besuchern ein kleiner Eintritt verlangt und wie bei dem Betreten aller bedeutenden Tempel auf Bali, sollte man auf angemessene Kleidung achten. Zum Betreten des Pura Goa Lawah ist zudem das Tragen eines Tempelschals Pflicht.