Ubud, Bali

Prachtvoller hinduistischer Tempel bei Ubud

Früher lebten die Bewohner überwiegend vom Reisanbau

Noch vor einigen Jahrzehnten war Ubud ein verschlafenes Dörfchen im Herzen Balis, dessen Bewohner vorwiegend vom Reisanbau lebten. Der Name Ubud kann mit dem deutschen Begriff "Medizin" übersetzt werden und geht auf eine Heilpflanze zurück, die am Fluss Campuhan wächst.

Unterkünfte nahe Ubud

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Im frühen 20. Jahrhundert kamen einige Künstler aus aller Welt nach Ubud, um inmitten der inspirierenden balinesischen Kultur und Natur zu leben und zu arbeiten. Derjenige unter ihnen, der die Kunstszene in Ubud wohl am nachhaltigsten geprägt hat, war der deutsche Künstler Walter Spies, der sich in den 1920er Jahren auf Bali niederließ.

Ubud wurde, im Laufe der Jahrzehnte, immer mehr zum Mekka für Künstler und Kunstliebhaber, aber auch zum Ziel vieler Individualreisender. Wer auf der Suche nach authentischer balinesischer Kultur war, kam hierher, und spätestens seit den 1970er Jahren steht bei fast allen Pauschaltouristen ein Ausflug nach Ubud auf dem Programm. Nicht nur der Ort selbst, sondern auch die reizvolle Umgebung, mit Flüsschen, Reisterrassen und grünen Hügeln ist außerordentlich sehenswert.

Zahlreiche Hotels, Bungalows und Losmen bieten Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel, ebenso sieht es mit der Verpflegung aus. Ob balinesische beziehungsweise indonesische Küche, europäische Gerichte, frische Backwaren oder Health Food: In Ubud ist die Auswahl riesig. Mittlerweile haben sich auch zahlreiche extrem teure Luxusunterkünfte im Umland angesiedelt, die von Massagen, Butlerservice und Hubschraubertransfer alles bieten, was das verwöhnte Herz begehrt.

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Viele besorgte Baliliebhaber befürchteten, dass die großen Ströme von Touristen irreparable Schäden anrichten und den besonderen Reiz von Ubud zerstören könnten. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich glücklicherweise bislang nicht bestätigt. Auch wenn aus der kleinen Dorfstraße eine Einkaufsstraße mit zahlreichen Geschäften und Galerien geworden ist und das tägliche Leben der Balinesen durchaus vom Tourismus beeinflusst wird, hat sich Ubud seinen besonderen Charme bewahrt.

Wie vielerorts auf Bali haben die Bewohner Ubuds es geschafft, die Touristen in ihre Lebensart zu integrieren, ohne sich dabei selbst aufzugeben. Natürlich sind viele Aufführungen inszeniert, und was als traditionell balinesisch verkauft wird, ist nicht selten Massenware. Trotz allem kann man noch immer traditionelles Dorfleben mit zahlreichen Festen und Ritualen beobachten. So findet man beispielsweise zahlreiche kleine Schreine, in denen tagtäglich Opfergaben für die Götter dargebracht werden.

In der Hauptstraße Jl. Raya Ubud finden regelmäßig verschiedene Märkte, darunter auch der bei Touristen beliebte Kunstmarkt, statt. Sowohl in den Galerien des Marktgebäudes, als auch im zentralen Innenhof wird alles verkauft, was als Souvenir taugen könnte, darunter natürlich auch viel Kitsch. Feilschen ist hier unerlässlich, die von den Verkäufern erstgenannten Preise sind in der Regel viel zu hoch.

Wo sich die Jl. Raya Ubud und die Jl. Suweta im Zentrum von Ubud kreuzen, findet man einen der einstigen königlichen Paläste, Puri Seren Agung, der sowohl der älteste, als auch der zentralste Herrschaftssitz im Ort ist. In seinen Gemäuern wurde im Jahr 1930 das erste Hotel Ubuds eröffnet, und bis heute werden einige der Zimmer vermietet. In anderen Teilen des Palastes leben noch Mitglieder der früheren Herrscherfamilie. Auf der Bühne des Puri Seren Agung finden zudem regelmäßig äußerst sehenswerte Tanzvorführungen statt.