Museum Puri Lukisan, Bali

Das Puri Lukisan (Palast der Malerei) gilt als bedeutendstes Museum für balinesische Kunst, da es einen hervorragenden Überblick über die verschiedenen Strömungen und Entwicklungen vermittelt. Sowohl traditionelle als auch moderne balinesische Kunst findet ihren Platz in dem Ausstellungshaus Puri Lukisan.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Bali zu einem wahren Mekka für Künstler. In den 1920er Jahren siedelten sich unter anderem Walter Spies und Rudolf Bonnet in Ubud 17 an. Zusammen mit dem indonesischen Künstler Gede Agung Sukawati gründeten Spies und Bonnet die Pitamaha-Gruppe. Lokale Künstler sollten in ihrer künstlerischen Entwicklung unterstützt werden, um die Fertigkeiten und Techniken zu verbessern. Die Bewahrung balinesischer Identität war dabei aber oberstes Gebot. Der Zweite Weltkrieg führte zur Auflösung der Pitamaha-Gruppe und Spies sowie Bonnet wurden verhaftet.

Bedeutendes Museum für balinesische Kunst

Bonnet kehrte nach Bali zurück und im Jahr 1953 formierte sich Yayasan Ratna Wartha, eine neue Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hatte, die Ideale von Pitamaha wieder aufleben zu lassen. Im Jahr 1954 schließlich wurde der Grundstein des Museums Puri Lukisan gelegt, Kurator war Rudolf Bonnet, die Stelle des Direktors ging an Gede Agung Sukawati. Zwei Jahre später, 1956, fand die offizielle Eröffnung des Museums statt.

Ausgestellt werden im Museum Puri Lukisan unter anderem Bilder im klassischen Wayan-Stil, der ursprünglich aus dem Osten Javas nach Bali kam. Ein besonderer Fokus liegt natürlich auf den Bildern, die im Zusammenhang mit Pitamaha entstanden sind. Während die frühen Wayan Werke fast ausschließlich Szenen der Götter- und Mythenwelt behandelten, wurden durch den Einfluss von Spies und Bonnet vor allem Alltagsszenen und reale Personen in den Mittelpunkt gerückt.

Die Veränderungen des 20. Jahrhunderts beschränkten sich natürlich nicht nur auf Ubud 17. In dem Dorf Penestanan entstand beispielsweise, unter Mitwirkung des Niederländers Arie Smit, die "Young Artists School of Penestanan", die ebenfalls mit Werken im Palast der Malerei vertreten ist.

Das Hauptaugenmerk des Puri Lukisan liegt zwar auf der Malerei, aber auch andere Kunstformen, wie die Holzschnitzerei, finden Raum im Museum. Die dauernden Ausstellungen werden durch wechselnde Expositionen ergänzt. Ein besonderes Interesse gilt auch der Bildung und Förderung, so werden beispielsweise regelmäßig Workshops sowie Malwettbewerbe für Kinder veranstaltet.

Auch das im Jahr 1996 eröffnete Agung Rai Museum zählt zweifellos zu den Highlights der Museenlandschaft in Ubud 17. Eingebettet in eine etwa vier Hektar große Landschaft ist das Agung Rai aber weit mehr als eine Ausstellungshalle mit verschiedenen Kunstobjekten. Vielmehr ist es ein Zentrum, das die verschiedenen Aspekte künstlerischen Schaffens in wunderschöner Umgebung vereint. Auch Musik, Tanz und Theater gehören zu dem weitreichenden Spektrum des Agung Rai Museum of Art.

Die Malerei spielt auch im Agung Rai eine besonders zentrale Rolle. Zu den Dauerausstellungen zählen sowohl traditionelle als auch moderne Werke balinesischer, indonesischer und ausländischer Künstler. Den Grundstock bildete die Sammlung von Agung Rai, einem Balinesen, der als Kind Bilder von Freunden und Bekannten verkaufte und sich später mit dem Kunsthandel ein wahres Imperium geschaffen hatte.

Das Neka Art Museum hat sich ganz der besonderen Verbindung zwischen Kunst und Bali verschrieben. Der Gründer Sutera Neka, der für sein Engagement auch mehrfach ausgezeichnet wurde, wollte vor allem deutlich machen, wie die Schönheit Balis ihren Ausdruck in den verschiedenen Kunstwerken findet.

Die Schönheit Balis in der Kunst

Die Freundschaft zu Bonnet, mit dem er auch im Jahr 1975 nach Europa reiste, bestärkte Sutera in seinem Vorsatz, ein Museum zu gründen. Im Jahr 1982 war es dann soweit und das Neka Art Museum wurde eröffnet. Ausgestellt wird sowohl traditionelle als auch moderne Kunst aus Bali und Indonesien. Auch Werke der ausländischen Künstler, die sich auf Bali niedergelassen haben, spielen eine bedeutende Rolle im Neka Art Museum. Gemälde von Arie Smit und Rudolf Bonnet gehören ebenso zur Sammlung des Ausstellungshauses wie Bilder von I Gusti Nyoman Lempad und Vertretern des Ubud 17 Style.

Die beschriebenen Museen geben einen guten Überblick über das künstlerische Schaffen auf Bali. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Museen und Galerien, wie beispielsweise das Haus und Museum des exzentrischen Künstlers Antonio Blanco in Campuan, einem Vorort westlich von Ubud 17.