Semarapura, Bali

Der "schwimmende Pavillon" Bale Kambang in Semarapura

Auch wenn Klungkung heute der Name eines balinesischen Bezirks ist, verbinden viele damit die Stadt im Osten der Insel, die mittlerweile den offiziellen Namen Semarapura trägt. Klungkung oder Gelgel wurde auch das älteste und mächtigste Königreich Balis genannt, Semarapura wiederum hieß einst der königliche Palast.

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Das Reich Klungkung oder Gelgel geht zurück auf das 14. Jahrhundert und die Majapahit Dynastie. Bereits zum Ende des 14. Jahrhunderts zersplitterte das Machtgebilde, Klungkung aber blieb das bedeutendste Königshaus der Insel.

Die Stadt Klungkung erlebte im frühen 18. Jahrhundert einen Aufschwung. Als Hauptstadt des Fürstentums von Gelgel wurde sie zum politischen und kulturellen Zentrum Balis. Balinesische Kunst erlebte eine wahre Blütezeit und auch in Sachen Rechtsprechung war das 18. Jahrhundert von großer Bedeutung. Klungkung war der Verwaltungs- und Gerichtsort, an dem der Raja (Fürst, König) und seine Richter über das Schicksal vieler Angeklagter entschieden.

Bilder im traditionellen Wayang Stil

Der Einmarsch der Holländer und der darauf folgende Puputan, der rituelle Selbstmord im Jahr 1908, führte zur weitgehenden Zerstörung des königlichen Palastes. Erhalten geblieben ist unter anderem das Tor Pemedal Agung mit seinen prächtigen Holzschnitzereinen. Ebenfalls zu besichtigen ist der Inselgarten des einstigen Palastes, Taman Gili. In dem herrlichen "Garten der Insel" befindet sich zum einen Bale Kambang, der "schwimmende Pavillon", der inmitten eines herrlichen Lotusteichs errichtet wurde. Sehenswert sind hier vor allem die Deckengemälde, die allerdings in dem einstigen Gerichtssaal Kerta Gosa noch spektakulärer sind.

Imponierender Anblick der Reisfelder auf Bali

Die gesamte Innenseite des Daches von Kerta Gosa ist mit Bildern im traditionellen Wayang Stil verziert. Diese Kunstform steht in enger Verbindung mit dem berühmten Puppenspiel Wayang kulit, und so ähneln auch die Silhouetten der gemalten Figuren den Puppen des Schattenspiels. Die Inhalte sind teilweise sehr grausamer Natur und sollen potentiellen Sündern die schlimmen Folgen verschiedener Missetaten vor Augen führen. Auch wenn das Gebäude ein irdisches Gericht beheimatete, beziehen sich die bildhaft dargestellten schrecklichen Strafen auf das Jenseits. Nach balinesischem Glauben zieht jede Handlung des Menschen bestimmte Folgen nach sich. Diese Vorstellung wird anhand der Malereien auf eindrucksvolle Weise verdeutlicht.

Wen der Wayang Stil beeindruckt hat, der sollte dem nahegelegenen Dörfchen Kamasan einen Besuch abstatten, in dem diese Kunstform im Mittelpunkt steht.