Amlapura, Bali

Reisfelder bei Amalapura

Von Candi Dasa 44 aus gelangt man an der Küste entlang in Richtung Norden nach Amlapura. Der alte Name der Bezirkshauptstadt war Karangasem, und genauso hieß auch das Königreich, das im 17. Jahrhundert in Erscheinung trat. Bis ins 19. Jahrhundert zählte es zu den mächtigsten Gebieten Balis und konnte seinen Einfluss bis zur Nachbarinsel Lombok 85 ausdehnen. Nach der Unterwerfung durch die niederländische Seemacht durfte der damalige Raja seinen Titel behalten - bei vielen Balinesen und wohl auch bei den Göttern fiel er dadurch allerdings in Ungnade.

Nach dem verheerenden Vulkanausbruch im Jahr 1963 wurde die Stadt umbenannt. Zur Verwirrung der bösen Geister hieß sie von nun an Amlapura. Von dem einstigen Einfluss des Reiches zeugen bis heute eine Reihe prächtiger Paläste. Auch wenn die Bauten mittlerweile alle mehr oder weniger altersschwach sind, kann man den früheren Reichtum, vor allem des Königspalastes Puri Gede, noch erahnen.

Puri Agung Kanginan ist der jüngste und am besten erhaltene Palast der Stadt, der zum Teil sogar noch bewohnt wird. Erbaut wurde das Gebäude für den König Anak Agung Gede Zelantik Ende des 19. Jahrhunderts und beeindruckt durch seine architektonische Vielfalt. Der Palast vereint sowohl balinesische als auch chinesische und sogar europäische Stilelemente, was gemeinhin als Beispiel für die Offenheit der Balinesen angeführt wird.

Der letzte Raja von Karangasem hatte eine Vorliebe für fantasievolle Wasserschlösser. Im Jahr 1921 ließ er, wenige Kilometer südlich von Amlapura 47, den Wasserpalast Taman Ujung errichten. Hier konnte der König an seinen Teichen und Becken lustwandeln und auf das angrenzende Meer blicken. Leider haben sowohl der Ausbruch des Gunung Agung 49 im Jahr 1963 als auch ein Erdbeben 1974 viel Schaden angerichtet. Von dem Schloss blieben leider nur Ruinen übrig. Derzeit wird daran gearbeitet, das Wasserschloss wieder aufzubauen. Aufwendige Rekonstruktionsarbeiten sollen Taman Ujung wieder im Glanz der alten Tage erstrahlen lassen.

Wasserpalast Taman Ujung bei Amlapura

Ein Erdbeben zerstörte das schöne Bauwerk

Der letzte Raja von Karangasem hatte eine Faible für Wasserschlösser

Auch Tirta Gangga (heiliges Wasser des Ganges), das zweite Schloss in der Gegend von Amlapura 47, wurde von dem letzten Herrscher des Königreiches Karangasem in Auftrag gegeben. Zwar haben auch hier die Naturgewalten ihre Spuren hinterlassen, die Schäden durch den Vulkanausbruch und das Erdbeben sind aber längst nicht so groß wie bei Taman Ujung 46.

Zauberhaft und aufwändig gestalteter Wasserpalast Tirta Gangga

Etwa fünf Kilometer nördlich von Amlapura 47 wurden mehrere Wasserbecken in die grüne Gebirgslandschaft eingefügt, die bis heute von frischem und kühlem Quellwasser gespeist werden. Die fantasievolle Architektur mit pagodenförmigen Brunnen und Skulpturen in Form von Fabelwesen entführt den Besucher in eine andere Welt.

Sowohl Balinesen als auch Besucher dürfen in einem der Becken baden. Eine kurze Erfrischung in dem herrlich kühlen Nass ist eine Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Im Umkreis haben sich mittlerweile auch einige Losmen angesiedelt, Warungs bieten Erfrischungen und Speisen an.