Affentanz Kecak

Der Legong erzählt die Geschichte einer Prinzessin

Der Barong zählt zu den bekanntesten Tänzen Balis

Ein balinesisches Fest ist ohne entsprechende Tanzvorführungen kaum vorstellbar. Die meisten dieser Tänze haben einen religiösen Hintergrund – ob nun die Götter unterhalten werden sollen oder ob es um die Wiederherstellung der kosmischen Ordnung geht. Natürlich haben sich im Laufe der Zeit viele der Tänze in verschiedene Richtungen entwickelt und neue kamen hinzu. Dazu gehören auch die bei den Touristen bekannten Tänze, die meist speziell für Urlauber aufgeführt werden, aber auch unter Balinesen sehr beliebt sind.

Zu den berühmtesten Tänzen gehört der Barong. Der Titelheld, eine löwenähnliche Gestalt, verkörpert das Gute, die Hexe Rangda ist seine böse Gegenspielerin. Die Anhänger von Barong planen, Rangda zu erdolchen. Ihr Zauber aber versetzt sie in einen Trancezustand, in dem sie die Waffen gegen sich selbst richten. Barong kann den Selbstmord aber verhindern, und das heilige Wasser des Priesters holt die Verhexten zurück ins Leben. Auch wenn die Handlung von Vorstellung zu Vorstellung variiert, hat der Barong Tanz ein immer wiederkehrendes, zentrales Thema: der altbekannte und immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse.

Der Legong gehört zu den berühmtesten Tänzen der Insel, der durch die Eleganz und Schönheit der Tänzerinnen auch die westliche Vorstellung Balis stark geprägt hat. Inhaltlich geht es bei dem Tanz um die Prinzessin Rangkesari, die zusammen mit ihrem Bruder Daha von dem König Lakesmi entführt wurde. Der Kampf zwischen den Geschwistern und dem König endet für Daha tödlich. Drei prächtig bekleidete Mädchen "erzählen" diese Geschichte mit ihrem Tanz. Jede Bewegung, jeder Gesichtsausdruck und jeder Augenaufschlag ist dabei exakt vorgegeben. Ursprünglich durften nur ganz junge Mädchen, vor ihrer Pubertät, den Legong tanzen, mittlerweile gibt es aber auch ältere Tänzerinnen.

Erst in den 1930er Jahren entwickelte sich aus dem so genannten Sanghyang der Kecak, der Affentanz. Hierbei wird im Zentrum eine Szene aus dem Ramayan, einem der bedeutendsten hinduistischen Epen, dargestellt. Ein Kreis von 50 bis 150 Männern hat sich darum versammelt, die das Heer des Affenkönigs Hanuman darstellen. Immer wieder werden die Silben ke-cak wiederholt, was der Aufführung eine besonders hypnotische und wilde Faszination verleiht.